Kompakter Schutz für Solaranlagen: Neue Lösung gegen Überspannungsschäden

Kompakter Schutz für Solaranlagen: Neue Lösung gegen Überspannungsschäden

Solaranlagen boomen – doch sie bergen ein oft unterschätztes Risiko: Schäden durch Blitzschläge und Überspannungen. Eine neue kompakte Schutzlösung erleichtert nun die Installation in engen Räumen und könnte damit eine wichtige Sicherheitslücke schließen.

Im vergangenen Jahr verzeichneten deutsche Versicherer rund 220.000 Schäden durch Blitz- und Überspannung – ein erheblicher Teil davon betraf Photovoltaikanlagen. Die Schadenssumme belief sich auf rund 330 Millionen Euro. Ein Problem, das durch den zunehmenden Ausbau erneuerbarer Energien weiter wächst.

Photovoltaikanlagen sind aufgrund ihrer exponierten Lage besonders gefährdet. Oft genügt ein Blitzeinschlag in der näheren Umgebung – etwa in einen Baum oder ein Gebäude – damit sich die entstehende Überspannung über die Leitungen bis ins Innere eines Hauses ausbreitet. Die Folge: Defekte Wechselrichter, zerstörte Elektronik, teure Reparaturen.

Normen fordern Schutz am Gebäudeeintritt

Um diese Risiken zu minimieren, schreiben technische Normen wie die DIN EN 51643-32 und DIN 62305-3 einen Überspannungsschutz direkt am Eintrittspunkt der PV-Stringleitungen ins Gebäude vor. In der Praxis erweist sich die Umsetzung jedoch häufig als schwierig – insbesondere, wenn am Installationsort der Platz fehlt. Klassische Schutzkästen sind oft zu groß oder aufwendig zu montieren.

Neue Ansätze für beengte Einbausituationen

Eine neue kompakte Lösung adressiert nun genau dieses Problem. Der sogenannte „PV Inline“-Schutz, entwickelt von einem namhaften Hersteller aus der Branche, lässt sich platzsparend direkt auf Kabelkanälen, an Wänden oder hinter PV-Modulen montieren – überall dort, wo bisherige Schutzgeräte keinen Platz fanden.

Anders als klassische Anschlusskästen muss das Gehäuse bei dieser Variante nicht geöffnet werden. Die Verbindung erfolgt über vorkonfektionierte Steckverbinder, was die Montage vereinfacht und das Risiko von Installationsfehlern verringert. Die Lösung erfüllt sowohl die Schutzklassen I und II als auch einschlägige Normen für elektrische Sicherheit und Umweltverträglichkeit.

Sinnvoll besonders bei langen Leitungen

Besondere Relevanz hat diese Art des Schutzes bei größeren PV-Anlagen mit langen Leitungswegen, bei denen zusätzliche Schutzmaßnahmen gesetzlich vorgeschrieben sind. Auch für Nachrüstungen bestehender Anlagen könnte der kompakte Schutz eine praktikable Option sein – gerade in älteren Gebäuden mit beengten Technikräumen.

Reduziertes Material, vereinfachte Installation

Neben dem geringen Platzbedarf fällt auch der reduzierte Materialeinsatz ins Gewicht: Laut Hersteller konnte durch die kompakte Bauweise der Rohstoffverbrauch um mehr als die Hälfte gesenkt werden. Ein Beitrag nicht nur zur Effizienz, sondern auch zur Nachhaltigkeit im PV-Ausbau.

Fazit: Die zunehmende Zahl an Überspannungsschäden in Solaranlagen macht deutlich, wie wichtig durchdachte Schutzkonzepte sind. Neue, kompaktere Lösungen können dabei helfen, Sicherheitslücken zu schließen – besonders dort, wo der Raum knapp ist und eine normgerechte Installation sonst kaum möglich wäre.

Quelle: elektro.net