GEG: Handwerker und Verbraucher im Wandel

GEG: Handwerker und Verbraucher im Wandel

Seit Anfang dieses Jahres ist das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft, das darauf abzielt, den Übergang zu erneuerbaren Energien beim Heizen zu beschleunigen und die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern. Doch was bedeutet das für Handwerker, Verbraucher und die Gesellschaft? Olaf Zimmermann, ein Unternehmer im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK), bleibt gelassen und sieht die Herausforderungen als gesellschaftliche Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel.

Zimmermann, der seinen Betrieb in München führt, setzt bereits seit 20 Jahren auf nachhaltige Lösungen und hat sich intensiv mit dem neuen Gesetz auseinandergesetzt. Als Obermeister der Münchner Innung Spengler, Sanitär- und Heizungstechnik sowie Vorstandsmitglied der Handwerkskammer für München und Oberbayern unterstützt er die Ziele des GEG. Das Gesetz soll den Einsatz fossiler Energieträger reduzieren und so zum Klimaschutz beitragen.

Die wichtigsten Eckpunkte des GEG sind klar definiert: Neue Gebäude müssen ab dem Bauantrag 2024 zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden, während diese Verpflichtung für Gebäude außerhalb von Neubaugebieten frühestens ab 2026 gilt. Im Bestand ist vorerst kein verpflichtender Austausch vorgesehen, solange die vorhandenen Heizungen funktionieren oder repariert werden können. Heizungen, die vor 2024 mit fossilen Brennstoffen betrieben wurden, dürfen noch bis zum 31. Dezember 2044 genutzt werden.

Die Umsetzung des Gesetzes betrifft jedoch nicht nur Handwerker, sondern auch Eigentümer gemischt genutzter Immobilien und Mieter in Gewerbeobjekten. Die Frage nach der Kostenverteilung und der rechtlichen Einordnung von Heizungsumstellungen sorgt bereits für Diskussionen in Wohnungseigentümergemeinschaften.

Um den Übergang zu erleichtern, bieten sich verschiedene Optionen an, von Hybridheizungen bis hin zu Wärmepumpen. Wärmepumpen erweisen sich laut Studien als effiziente Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen, sowohl im Neubau als auch im Bestand. Doch auch hier sind Nutzer dazu angehalten, ihr Verhalten anzupassen und sich auf längere Vorlaufzeiten einzustellen.

Die Rolle der Handwerker wird zunehmend wichtiger, nicht nur bei der Installation neuer Heizsysteme, sondern auch bei der Beratung von Kunden und der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Die Ausbildung von Fachkräften spielt dabei eine entscheidende Rolle, um den steigenden Bedarf zu decken.

Trotz Herausforderungen bleibt die Hoffnung auf eine erfolgreiche Wärmewende bestehen. Die Unterstützung von Verbänden und die Innovationskraft des Landes werden dabei als entscheidende Faktoren angesehen. Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach nachhaltigen Heizlösungen in den kommenden Jahren weiter steigen wird, was letztendlich zur Erreichung der Klimaziele beitragen soll.

Quelle: 03/24 handwerk magazin