
Moderne Vorstellungsgespräche: So punkten Unternehmen bei Bewerbern
In der heutigen Arbeitswelt reicht es nicht mehr aus, Bewerberinnen und Bewerber nur kritisch zu befragen – Unternehmen müssen auch selbst überzeugen. Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels haben gute Kandidaten die Wahl, für welches Unternehmen sie sich entscheiden. Damit der erste Eindruck stimmt, sollten Firmen einige wichtige Aspekte beachten, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Hier sind fünf praxisnahe Tipps, wie das gelingt.
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Individuelle Vorbereitung auf den Bewerber
ede Bewerberin und jede Bewerber hat einen einzigartigen Hintergrund. Eine gründliche Vorbereitung ist daher entscheidend. „Stellen Sie sicher, dass Sie den Lebenslauf und die Bewerbung genau kennen, um gezielte Fragen zu stellen“, rät Sarah Pierenkemper vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA). Wenn ein Anschreiben nicht verlangt wird, sollten Sie sich auf die Informationen stützen, die Ihnen vorliegen. Ein gut vorbereitetes Gespräch signalisiert dem Kandidaten Wertschätzung – ein Schlüsselfaktor, der oft den Unterschied macht, wenn Bewerbende zwischen mehreren Angeboten wählen. -
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Eine angenehme Gesprächsatmosphäre schaffen
ie Gesprächsatmosphäre ist ebenso wichtig wie der Inhalt. „Kleine Details, wie eine freundliche Begrüßung und ein aufgeräumter Raum beeinflussen das Gesprächsklima maßgeblich“, betont Pierenkemper. Hektik und Unruhe sollten vermieden werden. Auch die Sitzordnung spielt eine Rolle: Vermeiden Sie eine Konfrontation durch direkte Gegenübersitzung. Eine lockere Runde schafft oft eine offenere Gesprächsdynamik. -
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elevante Informationen für den Bewerber bereitstellen
Im Vorstellungsgespräch geht es nicht nur darum, die Bewerberin oder den Bewerber kennenzulernen, sondern auch darum, das Unternehmen zu präsentieren. Statt die Unternehmensgeschichte ausführlich zu erläutern, sollten Sie sich auf Informationen konzentrieren, die den Kandidaten direkt betreffen. „Erklären Sie, wie Ihre Unternehmenswerte konkret im Arbeitsalltag umgesetzt werden und welche Entwicklungsmöglichkeiten es gibt“, rät Pierenkemper. Dabei ist es wichtig, realistisch zu bleiben – falsche Versprechungen führen schnell zu Enttäuschungen und Fluktuation. -
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Auf die Fragen des Bewerbers vorbereiten
Gute Bewerber haben in der Regel eigene Fragen vorbereitet – und das sollten Unternehmen positiv sehen. „Fragen geben Einblick in das Interesse und die Vorbereitung der Bewerbenden“, so Pierenkemper. Typische Themen sind Gehalt, Arbeitszeiten oder Weiterbildungsmöglichkeiten. Hier sollten Arbeitgeber klare Antworten parat haben. Können Details nicht sofort geklärt werden, ist es wichtig, diese nachzureichen. -
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Konkreter Ausblick am Ende des Gesprächs
Ein guter Abschluss ist entscheidend. „Bedanken Sie sich für das Gespräch und geben Sie einen konkreten Ausblick auf den weiteren Ablauf“, empfiehlt Pierenkemper. Ein transparenter Prozess und klare Informationen, wann der oder die Bewerber/in mit einer Rückmeldung rechnen kann, hinterlassen einen positiven Eindruck. Auch Absagen sollten wertschätzend kommuniziert werden, da der Umgang mit Kandidaten das Image eines Unternehmens langfristig prägt.
Fazit: Wertschätzende Gespräche sind der Schlüssel
In Zeiten, in denen qualifizierte Fachkräfte schwer zu finden sind, ist ein respektvolles und gut vorbereitetes Vorstellungsgespräch ein entscheidender Faktor. Unternehmen, die eine angenehme Atmosphäre schaffen und auf die Bedürfnisse der Kandidaten eingehen, haben die besten Chancen, Talente für sich zu gewinnen.
Quelle: Norddeutsches Handwerk 07-2024 S-30-31 für Webseite